Teil 6 | Auf Pad mit dem Profi-Fotograf Josef (Beppo) Niedermeier

Nachdem unsere erlebnisreiche Fotosafari abgeschlossen war, hatte Beppo Niedermeier noch den Wunsch intensiver die Kultur der Buschmänner im Nordosten Namibias kennenzulernen. Und so fuhren wir beide nochmals für 5 Tage in die Gegend der „Buschmannhauptstadt“ Tsumkwe. Wir waren zu fünft unterwegs, …drei Buschmänner begleiteten uns. Sie halfen uns die große kulturelle Barriere zu überwinden. Es handelte sich nicht darum nur die allgegenwärtige Sprachbarriere zu überwinden! Nein, wir wollten auch mehr über das heutige Denken, die aktuellen Probleme und das momentane kulturelle Selbstverständnis der Buschleute erfahren, …und zwar aus erster Hand, ohne erzwungene und populäre Phrasen der Politik, des Tourismus oder gar eines aufoktroyierten „Mainstreams“.

Die folgenden Bilder und Beschriftungen sollen Euch in das ehemalige „Buschmannland“ entführen. Ich kann weiß Gott nicht alles so wiedergeben und kommentieren was Beppo Niedermeier und ich erlebt hatten.

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Bis zur Unabhängigkeit unseres Landes lag der rote Kreis dieser Karte im „Buschmannland“. Auch heute existieren dort hauptsächlich Buschmänner in kleinen Dörfern / Siedlungen und leben von Ziegen, Kleinhandel und dem Sammeln von „Veldkost“. Den größten Teil des Gebietes haben sie in der „Nyae Nyae Conservancy“ zusammengefaßt von der alle im Gebiet in kleinen Mengen auch finanziell profitieren.
Nach einer Nacht in Grashoek https://www.lcfn.info/de/juhoansi/home brachen wir zusammen mit „unseren“ drei Buschmännern nach Tsumkwe auf. Josef Niedermeier benötigte für ein Projekt eindeutige und typische Motive und Einsichten in die Buschmannkultur. Insgesamt verbrachten wir dann zwei Nächte unter dem berühmten Affenbrotbaum der „Dorsland Trekker“ nördlich von Tsumkwe. Zwei Tage lang durchstreiften wir anschließend das Gebiet der „Nyae Nyae“ und verbrachten dort auch eine Nacht am Rande einer für dieses Gebiet so typischen Pfanne.

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Kurz vor dem Sikereti Camp im Khaudom Nationalpark trifft man auf diesen riesigen Baobab. Er muß vor Jahrhunderten einmal zerstört worden sein. Anstatt zu verfallen sprossen jedoch aus den nun am Boden liegenden Ästen neue Triebe die nun, jeder für sich, jeweils einen eigenen kleinen Baobab bilden. Dieser Baum ist in seiner Art wohl einmalig in Afrika!
Hier campten wir am ersten und letzten Tag unserer Exkursion in das „Buschmannland“.

 

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Schon am ersten Abend spürten Josef Niedermeier und ich, daß dieser Baum als tolle und klassische Kulisse mit „unseren drei Buschmännern“ für das Filmprojekt dienen wird

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Am nächsten Morgen begann Josef Niedermeier mit seinen Gesprächen. Ein umgestürzter Ast diente als authentische Kulisse. Meine Aufgabe war es die Filmkamera zu bedienen.

 

 

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Später dann galt es traditionelle Motive zu kreieren. Ich muß sagen, …die Kreativität und das Wissen eines Profis aus der Foto- und Filmszene haben mich schon sehr beeindruckt! Ich hatte wieder etwas lernen können!

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Ich erspare es mir hier an dieser Stelle Bilder der vielen Sichtungen von Pferde- und Rappenantilopen, Springböcken, Schakalen und …Elefanten im Gebiet der Nyae Nyae Konzession zu zeigen. Das solltet Ihr alle am besten am eigenen Leibe erfahren! Fahrt dorthin!
Dieses Bild zeigt unser Nachtlager an einer der vielen Pfannen dieses Gebietes. Josef Niedermeier hatte ein bestimmtes Bild im Kopf das er über einer weißen Pfanne bei tief stehender Sonne realisieren wollte…

 

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Man muß schon zweimal hinschauen!
Drei Menschen laufen über eine weiße Lehmpfanne. Mit der Drohne direkt von oben fotografiert nehmen die Schatten den größten Teil des Bildes ein, während die Personen in ihrer Silhouette nicht erkennbar sind!

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…diese Position der Kamera hingegen ist aus perspektivischer Sicht nicht soooo spektakulär wenn auch faktisch aussagekräftiger.

 

 

 

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Es war kalt! Bereits vor Sonnuntergang fielen die Temperaturen auf nur knapp 10°. Aber es wurde weiterhin gearbeitet. Bereitwillig und hoch motiviert erfuhren wir von diesen Menschen vieles aus ihrer Kulturgruppe. Auf die Frage als was sie sich bezeichnen würden antworteten sie: „Ons is Boesmanne!“ (Wir sind Buschmänner!) Die Frage ob sie jetzt nicht „San“ wären, verneinten sie. Sie wären Teil der „Ju/'Hoansi“- Buschmänner aus Grashoek. Die „San“ bildeten andere Gruppen der Buschmänner.

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Josef Niedermeier in Aktion. Die Buschmänner (…und auch ich!) mußten so manches Mal schmunzeln. Für einen Fotografen ist es eben das Allerwichtigste die richtige Perspektive zu erhalten!

 

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Die Stimmungen, insbesondere nach dem Sonnenuntergang, waren einfach toll und fast schon klischeehaft kitschig.

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Ich mußte nochmals meine Drohne steigen lassen um einen weiteren Überblick über unsere abendliche Szenerie zu erfassen.
Es wurde übrigens immer nur ein Zelt aufgeschlagen. Unsere drei Buschmänner weigerten sich strikt unter freiem Himmel zu schlafen. Sie versicherten uns, das wäre bei den vielen wilden Tieren viel zu gefährlich!!! Und so quetschten sie sich zu dritt in das Zelt, während Josef Niedermeier und ich jede Nacht den wundervollen Sternenhimmel über uns hatten. Das Trompeten der Elefanten am nahen Wasserloch hörten dann aber auch unsere „Zeltschläfer“!

 

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Die Landschaft im ehemaligen „Buschmannland“ ist eintönig! Die Gegend ist flach und gehört zur Kalahari, …die, aus geologischer Sicht „nur“ eine sandgefüllte Senke ist.

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…und nochmals: Zu unserem „Dorsland-Baum“ zurückgekehrt, mußten wir erneut diese wunderschöne Szenerie filmen und interessante Aussagen filmisch dokumentieren.

 

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Am letzten Morgen unseres Aufenthaltes im ehemaligen „Buschmannland“ ließen wir nochmals unsere Drohnen in die Luft steigen. Das Camp war schon abgebaut. Wir wollten früh nach Grashoek zurückkehren um auch die weiblichen Sippenmitglieder kennenzulernen.

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…und so geschah es denn auch:
Ist sie nicht fotogen? Wir erfuhren viel über die Kultur der Buschmänner und die Rechte und Pflichten aller Mitglieder.

 

 

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Diese vom Leben gezeichnete Frau hatte mich ebenfalls fasziniert! Sie strahlte eine Würde und einen Stolz aus, denen ich mich als Fotograf nicht entziehen konnte.

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Selbstverständlich trinken sie nicht mehr aus Straußenschalen! Eine Coca-Cola Flasche aus Plastik ist doch viel praktischer!

 

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Mit diesem Portrait dieser hübschen Frau beende ich meinen Post!
Es gibt für uns noch viel zu lernen (nicht nur!) von dieser Kulturgruppe. Namibia im besonderen Fall hat gesellschaftlich noch viel umzusetzen damit zukünftig Verständnis aufgebracht wird für unsere vielen landeseigenen Kulturgruppen. Die in der Tat multikulturelle Gesellschaft Namibias kann nur durch Kenntnis und Verständnis ihrer Kulturen untereinander unter unserer Sonne harmonischer werden.

 

Ja, …und so endete unsere erlebnisreiche Fotografenreise durch Namibia in der luxuriösen Mokuti-Lodge. Man empfing uns an der Rezeption mit weißen (-!-) Frotteetüchern. Hier zeigt uns Vanessa ganz stolz, daß die Tour doch nicht soooo staubig war….
Am nächsten Tag trennten wir uns in Mokuti. Ein Teil der Gruppe flog bereits gegen Mittag in Windhuk ab, während der andere Teil erst abends abhob. Ruhe und Harmonie der Wildnis waren nun leider vorbei!

 

 

 

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