Oft werde ich von meinen Gästen nach „dem besten Objektiv“ gefragt wenn eine Reise durch Namibia ansteht. Ich rate dann immer zu einem starken Teleobjektiv, …schließlich möchte man ja später im Bild das Tier sehen und nicht irgend einen Punkt.
Aber es gibt auch Nachteile bei starken Teleobjektiven:
Je größer die Brennweitenzahl (z.B. 500mm) eines Objektives, desto höher wird der zu fotografierende Raum zwischen Objektiv und Motiv komprimiert. Das Licht in der Atmosphäre wird durch temperaturbedingte Dichteunterschiede gebrochen. Mit unserem bloßen Auge sehen wir das auch an heißen Tagen und nennen es „Hitzeflimmern“. Die Luft wabert. Dieses Flimmern wird jetzt auf dem gezoomten Bild komprimiert. Das Motiv wird dann unscharf abgebildet. Unscharfe Bilder sind einfach Mist, …egal aus welchem Grund.
Gibt es eine Lösung?
Im Grunde genommen kann man diese Frage nur mit nein beantworten. Es gäbe aber einen Kompromiß: Hat man eine Kamera mit großem Sensor, so kann man in ein schwächer gezoomtes Bild (-!-) später bei der Bildbearbeitung „hineincroppen“, zu gut Deutsch, das Bild beschneiden. Das Hitzeflimmern ist dann weniger ausgeprägt, das Motiv wird schärfer dargestellt. Wie gesagt, das wäre ein Kompromiß! Er ist jedoch abhängig von der Intensität des Flimmerns und natürlich auch von der Anzahl der Pixel mit der das Bild erzeugt wurde. Letzteres beschränkt das Ausmaß des „Croppens“, also wie weit man das Bild ausschneiden kann bis es zu pixelig wird.
Ich grüße Euch von meinem Schreibtisch in Windhuk,
Olli Carstens